Fahrgäste im Mittelpunkt:

Der Europäische Fahrgastverband gibt Einblicke in die Bedürfnisse von Reisenden

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Beim Europäischen Fahrgastverband (European Passengers Federation, EPF) handelt es sich um eine Dachorganisation auf europäischer Ebene, die mehr als 30 Mitglieder in 21 Ländern Europas umfasst. Der EPF vertritt die Interessen von Fahrgästen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, und konzentriert sich dabei auf die Verbesserung des gesamten Fahrerlebnisses. Er verfolgt einen umfassenden Ansatz, der verschiedene Verkehrsträger wie Bahn, Schiff, Flugzeug, Bus und mehr einbezieht.

Vor kurzem hatten wir das Vergnügen, mit zwei führenden Mitgliedern des EPF-Teams zu sprechen: dem Vorsitzenden Josef Schneider und der Projektmanagerin Kathryn Bulanowski.

 

Anpassung an den Wandel: Wie haben sich die Bedürfnisse von Bahnreisenden entwickelt?

Kathryn: „Die COVID-Pandemie hat sich auch auf die Reisegewohnheiten ausgewirkt. Viele Menschen haben aufgrund von Sicherheitsbedenken die öffentlichen Verkehrsmittel gemieden, während die deutliche Zunahme der Telearbeit eine Abnahme des täglichen Pendelverkehrs mit sich brachte.

Obwohl dies zu einem Rückgang der täglichen Inanspruchnahme der öffentlichen Verkehrsmittel geführt hat, sind einige Menschen nun eher bereit, diese für längere Strecken oder während der Freizeit, z. B. an Wochenenden, zu nutzen.“

Josef Schneider, EPF-Vorsitzender.

Vorausschauende Planung der zukünftigen Bedürfnisse der Passagiere – Wohin geht die Reise?

  • Nutzung von Transportmitteln

Josef: „Es ist unwahrscheinlich, dass wir vollständig zu den Bedingungen vor COVID zurückkehren werden. Anstatt ausschließlich von zu Hause auszuarbeiten, ziehen es manche Menschen vielleicht vor, in einem Büro zu arbeiten, weil sie die sozialen Kontakte vermissen, die ein physischer Arbeitsplatz mit sich bringt. Daher ist mit einer Mischung aus Arbeitsformen aus der Zeit vor COVID und der COVID-Ära zu rechnen.

Eine der grundlegenden Veränderungen dürfte die größere Flexibilität beim Pendeln sein. Statt beispielsweise jeden Morgen zur gleichen Zeit mit der Arbeit zu beginnen, werden die Mitarbeiter vielleicht schon früh am Tag an virtuellen Besprechungen teilnehmen, bevor sie sich zu persönlichen Treffen oder anderen Terminen ins Büro begeben. Dies könnte zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens in den Stoßzeiten beitragen.“

  • Eingeschränkte Mobilität

Josef: „Ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, sind die Bedürfnisse von Personen mit eingeschränkter Mobilität. Man darf nicht vergessen, dass nicht jeder die gleichen Fähigkeiten oder Bedürfnisse hat. Dies gilt auch für Personen, die mit Kindern oder viel Gepäck reisen, was ihre Mobilität beeinträchtigen und die für den Bahnsteigwechsel benötigte Zeit verlängern kann. Daher ist es wichtig, die Qualität der bereitgestellten Informationen zu verbessern, damit diese zuverlässig und leicht verständlich sind.“

  • INFORMATIONen

Josef: „Ich würde sagen, dass mindestens ein Drittel der Beschwerden von Fahrgästen mit Informationen zu tun hat. Die Bereitstellung der richtigen Informationen ist entscheidend für ein positives Fahrerlebnis und kann zu einer Verringerung der Beschwerden beitragen.

Die Reisenden erwarten mehr Informationen und aktuelle Angaben über die Verfügbarkeit von Zügen und Dienstleistungen. Es reicht nicht aus, einfach nur den Grund für die Verspätung zu nennen. Die Fahrgäste wollen wissen, wie sie ihr Endziel erreichen können. Letztendlich geht es darum, ihnen dabei zu helfen, an ihr Ziel zu gelangen.“

„Ich würde sagen, dass mindestens ein Drittel der Beschwerden von Fahrgästen mit Informationen zu tun hat. Die Bereitstellung der richtigen Informationen ist entscheidend für ein positives Fahrerlebnis und kann zu einer Verringerung der Beschwerden beitragen.“

 

– Josef Schneider, EPF-Vorsitzender

Wie würde der perfekte Informationsfluss für Reisende aussehen?

Josef: „Ich persönlich wünsche mir umfassende Informationen über den Service und die angebotenen Leistungen, um eine fundierte Reiseentscheidung treffen zu können. Während der Reise möchte ich nicht unnötig gestört werden, aber ich brauche angemessene und verlässliche Informationen über die Situation und mögliche Alternativen im Falle einer Störung.

Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen zu vielen Informationen und der Bereitstellung ausreichender und relevanter Informationen für den Reisenden zu finden. Durchsagen sind nicht die einzige Möglichkeit der Kommunikation. Online-Informationen auf mobilen Geräten können ebenfalls nützlich sein.

Ein potenzieller Vorteil der Videoüberwachung besteht darin, dass Kameraaufnahmen im Falle eines Zwischenfalls zu einer Lösung beitragen können. Dies ist nicht auf körperliche Angriffe beschränkt, sondern könnte auch andere Situationen umfassen.

Wenn zum Beispiel jemand in einem bestimmten Bereich des Zuges einen Gegenstand verloren hat, könnten die Kameraaufzeichnungen bei der Suche behilflich sein.“

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Kathryn Bulanowski

Kathryn Bulanowski, Projektleiterin bei EPF.

Fazit: Fahrgäste in den Mittelpunkt stellen

Kathryn: „Bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen ist es wichtig, die Endnutzer bzw. die Fahrgäste während des gesamten Reiseverlaufs mit einzubeziehen. Wenn man sie in den Mittelpunkt stellt und einen nutzerorientierten Ansatz verfolgt, profitieren alle, insbesondere die Reisenden, weil ihre Bedürfnisse so berücksichtigt werden. Dann weiß man, dass die Dienstleistung, die man entwickelt, auch wirklich nützlich ist.“

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